Das F-Wort unserer Gesellschaft

Das F-Wort unserer Gesellschaft

Das F-Wort unserer Gesellschaft

Diskriminierung ist theoretisch in unserer Gesellschaft kein Thema. Alle sind furchtbar tolerant. Außer man kann nicht (mehr) so, wie die Gesellschaft das gerne hätte. Und nach und nach spürt man, dass man irgendwie nicht mehr dazu gehört, auch wenn es (vor allem in intellektuelleren Kreisen) wohl kaum einer direkt anspricht. In unserer Gesellschaft gibt es ein großes Unwort, was indirekt jeder erfüllen muss, der dazu gehören möchte.

Unangenehme Gefühle verbergen sich im Minenfeld

Inhaltsverzeichnis über Diskriminierung in unserer Gesellschaft

Recht und Ordnung durch Regeln

In unserer Gesellschaft gibt es viele Regeln, an die sich jeder Beteiligte halten muss, wenn er Teil dieser Gemeinschaft sein will. Das ist notwendig, um Recht und Ordnung aufrecht zu erhalten, nicht wahr?

Nur scheinen die Regeln immer umfangreicher zu werden, immer enger wird der Rahmen, in dem wir unsere Leben leben. Individualität ist nicht gewünscht, erst recht nicht, wenn sie nicht den Regeln der Gesellschaft entsprechen.

Richtig schwierig wird es aber, wenn das F-Wort ins Spiel kommt. Es ist das Unwort unserer Gesellschaft, nie ausgesprochen, aber von denjenigen, gegen die es verwendet wird, immer präsent, immer spürbar.

F wie Funktionieren.

Die oberste Regel in unserer Gesellschaft ist es zu funktionieren, so wie das die Gruppe möchte. Wer nicht funktioniert, kann kein Teil dieser Gruppierung mehr sein. Wer nicht funktioniert, ist auf sich allein gestellt.

Was ist mit unserer Solidargemeinschaft?

Halt, stopp! Wir haben doch eine Solidargemeinschaft! Die Arbeitenden zahlen Geld in Form von Steuern für diejenigen, die nicht mehr arbeiten können! Richtig, wir nennen das in Deutschland Bürgergeld. Der Abschaum des Abschaums bekommt Bürgergeld (so Leute wie ich). Mal ehrlich, das sind doch alles Schmarotzer. Tun so als wären sie zu krank zu arbeiten und machen sich nen faulen Lenz während sich der Rest abrackert!

Dieses Gefühl ist es, was viele „Kranke“ davor zurückschrecken lässt, längere Zeit krankgeschrieben zu sein. Sie werden zum Abschaum, abgestempelt, dürfen kein Teil dieser Gemeinschaft mehr sein.

Mir geht es hierbei nicht um das Geld, was um einiges geringer ausfällt, als bei Normalverdienern. Es geht mir um das Gefühl, was mir die Welt gibt, wenn ich nicht (mehr) arbeiten kann.

Das Gefühl ausgeschlossen zu sein

Keiner sagt das natürlich direkt. Das wäre Diskriminierung. Aber ich spüre es. Ich spüre ihre Ablehnung, ich spüre den Widerwillen, der aus jeder Pore ihres Wesens austritt. Und dabei ist das große Thema: Will ich nicht arbeiten oder kann ich nicht arbeiten?

Kann ich nicht oder will ich nicht?

Worin genau liegt bei psychischen Herausforderungen der Unterschied? Kann ich nicht Busfahren oder will ich nicht Busfahren? Ich habe zwei Beine, die beweglich sind, ein paar Straßen weiter ist eine Bushaltestelle. Physisch bin ich in der Lage Bus zu fahren. Also scheine ich nicht zu wollen.

So ist es auch mit der Arbeit. Ich habe bewegliche Finger und die meiste Zeit ein funktionierendes Gehirn (ganz wichtig: Funktionieren!), ich könnte also als Texterin arbeiten. Warum tue ich es nicht? Weil ich lieber mein Leben als Hartzerin genieße (ja, Hartzerin, Bürgergeldempfänger*innen werden Hartzer bleiben, ausgespuckt und abfällig)?

Funktionierende Physis

Also, mein Körper scheint funktional, die meiste Zeit jedenfalls. Trotzdem funktioniere ich für die Gesellschaft nicht richtig. Dabei ist es wichtig zu funktionieren.

Als das alles anfing lauter zu werden, wollte ich um jeden Preis funktionieren. Damals bedeutete das für mich, zu Ende zu studieren, arbeiten zu gehen und ein lebhaftes Privatleben zu haben. Ich habe brav die Pillen genommen, die mir verschrieben wurden, war in Kliniken, habe mir einen Skill-Koffer zugelegt, habe mich bewegt und Entspannungsübungen gemacht.

Ich war eine brave Patientin. Und all das hat mich kurzfristig wieder zum Funktionieren gebracht.

Wie ein Motor, den man mit Benzin befüllt ohne zu merken, dass der Tank ein Leck hat.

Der Motor wird für kurze Zeit wieder anspringen, wird funktionieren, wenn er mit Benzin gefüllt wird. Bis das Benzin verbraucht und ausgelaufen ist. Besonders lange hält dieser Motor nicht durch.

Und so habe auch ich nicht lange durchgehalten bis der nächste Zusammenbruch kam. Und je länger ich nicht funktionierte, desto weniger Menschen blieben in meinem Leben übrig. Keine Freunde mehr, die mich in Kliniken besuchten. Keine Arbeitskollegen, die mir Nachrichten schrieben.

Da war nur ich und meine nicht funktionierende Psyche.

Ein Heilerziehungspfleger hat mal im Bezug zu Behinderung und Arbeit zu mir gesagt, dass er sich ärgere, wenn andere genauso viel Geld kriegen wie er, obwohl sie wesentlich weniger Leistung erbringen.

Schließlich leisten Nicht-Funktionierende nichts. Sie tragen nichts bei. Sie sind ein Klotz am Bein, der den anderen die Arbeit noch erschwert.

Wer nicht funktioniert hat kein Recht auf einen „normalen“ Lebensstandard.

Diskriminierung von einigen aus unserer Gesellschaft

Denken alle so? Eher nicht.

Trotzdem bleibt das Gefühl bei mir, dass wesentlich mehr Menschen in Deutschland so denken und es nur nicht aussprechen.

Aber in all den Nicht-Funktionierenden bleibt das schale Gefühl zurück, kein Teil mehr zu sein. Keine Leistung zu erbringen bedeutet eben kein vollwertiges Mitglied der Solidargemeinschaft zu sein. Das wurde von klein auf in uns alle eingeimpft. In die Funktionierenden und die Nicht-Funktionierenden.

Das sitzt so tief, dass es nur als laues Gefühl an die Oberfläche kommt. Ein Gefühl, das sich schwer beschreiben lässt. 

Das Gefühl, nicht vollwertig zu sein, weil ich nicht funktioniere.

Ein funktionierendes Mitglied der Gesellschaft
Was ist Diskriminierung?

Was ist Diskriminierung?

Was ist Diskriminierung?

Eine erweiterte Perspektive zum Gefühl der Diskriminierung

Schon mal über die Bedeutung von Diskriminierung nachgedacht? Ist es tatsächlich eine reine Benachteiligung von anderen oder fängt Diskriminierung schon früher an, nämlich in der Trennung von Menschen, die anders erscheinen? Menschen denken gerne in Normen und all diejenigen, die nicht dieser Norm entsprechen, werden diskriminiert, so fühle ich das.

Schwarz/Weiß-Denken ist typisch für Diskriminierung

Inhaltsverzeichnis über Diskriminierung

Die Stigmatisierung „Schwerbehinderung“

Mit all meinen Emotionen, Traumata und psychischen und physischen Auffälligkeiten habe ich einen Grad der Behinderung von 50% vom Versorgungsamt zugesprochen bekommen. Unbegrenzt, also für immer! 🥳 Ich besitze sogar einen Behindertenausweis. Ein kleines, grünes Plastikding, was eher aussieht, als hätte ich es selbst gefälscht, als dass mir das eine offizielle Behörde ausgestellt hätte.

In Deutschland gilt man ab einem Behinderungsgrad von 50% als schwerbehindert. Hab ich ein Glück! 👍🏼 Zu allererst habe ich nachgeschaut, ob ich damit auf Behindertenparkplätzen in der Stadt oder auf Supermarktparkplätzen parken darf… Nein! Nur wenn ich blind bin (dann fahre ich hoffentlich kein Auto) oder mit einer Form der Gehbehinderung. Äh, jaaaa, das mit dem Parkplatz ist also raus. 😩

Warum sollte ich mich dann stigmatisieren lassen?

Welche Vorteile hab ich denn stattdessen mit einem Behinderungsgrad? Wenn mich die Bürokratie schon so stigmatisiert, muss es mir doch irgendwelche Vorteile bringen? Wenn zukünftige Arbeitgeber in meiner Bewerbung lesen, dass ich eine Schwerbehinderung habe, sehen die doch mit Sicherheit einen geistig und körperlich schwer malträtierten Menschen in einem Ganzkörperrollstuhl… Irgendwie sehe ich mich nicht so. Aber gut, wir wissen ja, dass oft das eigene Selbstbild gehörig von der Außenwirkung abweichen kann. Zumindest habe ich keinen Ganzkörperrollstuhl, da weicht nicht so viel ab. 🧐

Die Vorteile einer Schwerbehinderung

Also, die Vorteile einer Schwerbehinderung. Ich habe 5 Tage mehr Urlaub im Jahr. Joa, das ist doch was. In meinen bisherigen Anstellungen hatte ich zwar immer mehr als den gesetzlichen Mindesturlaubsanspruch, da hätte mir das nicht viel gebracht, aber man weiß ja nie, wo man in der Zukunft noch landet. 5 Tage haben oder nicht haben 🤷🏻‍♀️

Schwerbehinderte haben einen besonderen Kündigungsschutz. Hört sich erstmal bombe an ✌🏻. Mich wird man so schnell nicht wieder los, das sollte mir natürlich Sicherheit vermitteln. Aber auf den zweiten Blick entpuppt sich das dann eher als hinderlich, wenn man gerade eine Anstellung sucht. Denn jemand wie ich ist nicht so gern gesehen auf dem ersten Arbeitsmarkt. Gerade weil man mich nicht wieder so schnell los wird. In Zeiten von Corona, Rezessionen und Kriegen (und seien wir ehrlich, davor auch schon), binden sich Arbeitgeber nicht allzu gerne an jemand chronisch Kranken. Vor allem, weil ich nicht in einem Ganzkörperrollstuhl sitze. Worum ich dankbar bin! Aber mit einer sichtbaren Behinderung kann es auch vorteilhaft sein:

A) Man sieht mir meine Behinderung nicht an, aber wenn ich offen damit umgehe (was ich tue), dann fragen sich die Einsteller (Chefs, Personaler usw.) zu Recht, was ich alles an behindertem Gepäck mitbringe, was meine Arbeitsleistung einschränkt. In deren Vorstellung bin ich mit ziemlicher Sicherheit ständig krank geschrieben.
B) Mit jemandem im Rollstuhl könnte das Unternehmen wenigstens der Außenwelt suggerieren, wie total sozial das Unternehmen eingestellt ist, sie geben sogar Behinderten eine Chance! „Niemand wird bei uns ausgeschlossen!“. Ist das nicht herzallerliebst? Bestimmt werden Berichte in den sozialen Medien und in der hauseigenen Unternehmenszeitschrift veröffentlicht, wie es so ist als Behinderter in der Firma X.

Ist das schon Diskriminierung?

Hier kommt die Diskriminierung ins Spiel. Wir wissen schließlich alle, dass man nicht diskriminieren darf. Schon gar nicht in öffentlichen Bereichen. Alle sollen in unsere Gesellschaft integriert werden, ausnahmslos. Wenn man es anders empfindet, kann man sogar vor Gericht klagen.

Ab wann spricht man also von Diskriminierung? Was bedeutet das Wort Diskriminierung überhaupt? Was ist mit Diskriminierung gemeint? Die Wortbedeutung unterscheidet sich immer leicht, je nachdem, ob man die Antidiskriminierungsstelle des Bundes befragt oder Amnesty International. Was alle Definitionen gemeinsam haben ist die Aussage, dass bestimmte Menschen bzw. bestimmte Menschengruppen nachteilig behandelt werden aufgrund bestimmter Merkmale (Geschlecht, Hautfarbe, Behinderung, Religion usw.). Diese Menschen werden also so behandelt, dass es sich negativ auf diese Personen auswirkt.

Aber wenn man sich das Wort „Diskriminierung“ genauer anschaut, vor allem seine Herkunft aus dem Lateinischen „discriminare“ (trennen, abgrenzen, unterscheiden), dann erkennt man, dass es an sich ein wertneutrales Wort ist. D.h. es hat nichts mit „negativ“ oder „positiv“ zu tun, sondern es beschreibt neutral einen Zustand. Diskriminierung bezieht sich also nicht zwangsläufig auf eine nachteilige Behandlung, sondern auf eine Trennung, auf eine Unterscheidung, die getroffen wird… Jemand zu diskriminieren bedeutet also, sich selbst oder den Anderen abzugrenzen, ihn anders zu machen, nicht zur eigenen Gruppe gehörend. Es wird also unterschieden zwischen mir (dem Subjekt) und dem anderen (dem Objekt). Daraus wurde dann, dass das Subjekt das Objekt herabsetzt, nachteilig behandelt, daraus folgend die ungleiche Behandlung.

discriminare = trennen, unterscheiden, abgrenzen

Ich fühle mich in Bewerbungsprozessen ungleich behandelt. Ich werde anders behandelt aufgrund eines bestimmten Merkmals, des Merkmals der Schwerbehinderung. In der Politik oder Soziologie bedeutet das, dass ich keine Anstellung bekomme, weil ich schwerbehindert bin. D.h. Personaler, Chefs, usw. befürchten einen nicht-leistungsfähigen Menschen einzustellen, weswegen sie weniger Profit machen und „nur Scherereien“ haben.

Aber das meine ich nicht. Ich werde ungleich behandelt, weil explizit in Bewerbungsprofilen erwähnt wird, dass Schwerbehinderte bevorzugt behandelt werden. Auch das ist Diskriminierung. Ich möchte nicht wegen der Schwerbehinderung anders behandelt oder sogar eingestellt werden. Ich möchte behandelt werden WIE JEDER ODER JEDE ANDERE! Das wäre wertfrei, neutral. Es ist erst dann frei von Diskriminierung, wenn es KEINEN UNTERSCHIED MACHT, was ich habe, was ich bin oder woran ich glaube! Aber bei solchen Bewerberprofilen sieht man die diskriminierende Struktur und Denkweise dahinter (öffentliche Stellen sind dazu verpflichtet solche diskriminierenden Aussagen in ihr Bewerbungsprofil zu schreiben):

Bewerbungen von Frauen sind ausdrücklich erwünscht und werden nach Maßgabe des Landesgleichstellungsgesetzes bei gleicher Eignung, Befähigung und fachlicher Leistung bevorzugt berücksichtigt, sofern nicht in der Person eines Mitbewerbers liegende Gründe überwiegen. Bewerbungen geeigneter Schwerbehinderter und Gleichgestellter im Sinne des § 2 Abs. 3 Teil 1 SGB IX sind ebenfalls erwünscht.“

Was sagt das aus?

„Wir treffen eine Unterscheidung zwischen männlich und weiblich und zwischen Behinderten und Nicht-Behinderten“. Ganz offensichtlich ist der Vorzeige-Bewerber ein männlicher Nicht-Behinderter. In diesem Beispiel nicht erwähnt ist die Nationalität, Hautfarbe oder Religionszugehörigkeit. Dann wäre der Vorzeige-Bewerber ein weißer, männlicher, nicht-behinderter Christ.

Mensch, auch hier habe ich wieder Glück, wenn ich drüber nachdenke 🍀! Ich bin weiblich und schwerbehindert, wenn ich jetzt noch einer religiösen Minderheit angehörte und eine andere Hautfarbe hätte, müssten sie mich quasi einfach so einstellen, egal, welche Kenntnisse ich mitbringe. Ich war bei Bewerbungsgesprächen, da saß mir eine Gleichstellungsbeauftragte, eine Inklusionsbeauftragte, eine Antidiskriminierungsbeauftragte und eine Chancengleichheitsbeauftragte gegenüber (selbstverständlich ist hier mit der weiblichen Form auch jegliches andere Geschlecht gemeint). Das sind die Institutionen, die es ganz unbedingt richtig machen wollen. Stattdessen zieht sich in Wirklichkeit eine riesige Trennmauer durch die internen Hierarchien.

Auch das ist Diskriminierung!

Und auch das ist Diskriminierung, auch wenn ich diesen Text erfrischend fand:

„Wir fordern insbesondere Männer auf, sich zu bewerben. Sie werden aufgrund ihrer Unterrepräsentanz bei gleicher Eignung, Befähigung und fachlicher Leistung vorrangig berücksichtigt.“.

Tja, da hätte ich nur schlechte Chancen, auf sowas bewerbe ich mich erst gar nicht. Ich kann leider mein Geschlecht nicht auf die Schnelle ändern. Am Ende ist auch das eine Trennung, eine Diskriminierung in der ursprünglichen Wortbedeutung.

DAS ist für mich Diskriminierung. Wenn man in mir die Schwerbehinderte sieht, die es zu retten gilt.

Oder noch schlimmer: Weil man seine Behindertenquote erfüllen muss. Vorstellungsgespräch bei einem Polizeipräsidium irgendwo in Deutschland: Ausdrücklich wurde eine Bewerberin/ein Bewerber mit Schwerbehinderung gesucht. Quotenerfüllung!

Das Leben ist bunt in all seinen Facetten: Auch wenn die Gesellschaft mir dafür einen Stempel aufdrücken mag

Ich war bei Vorstellungsgesprächen, die schienen nur für mich abgehalten worden zu sein. Kein anderer Bewerber war vorher oder hinterher da, man ließ mich 1 1/2 Stunden erzählen ohne irgendeinen zeitlichen Druck. Oder ich habe mich im Datum vertan, kam einen Tag zu spät zum Vorstellungsgespräch 🤦🏽‍♀️, aber sie nahmen sich trotzdem die Zeit, dann eben spontan. DAS ist Diskriminierung. Weil sie mich nämlich trotzdem nicht einstellen. Natürlich sagt niemand, dass es an der Schwerbehinderung liegt. Es gibt einfach besser geeignete Bewerber (oder Bewerberinnen). Ich muss zu einem Vorstellungsgespräch antanzen, nur weil sie ihre gesetzliche Verpflichtungen erfüllen wollen, nicht, weil sie Interesse an mir haben.

DAS ist Diskriminierung!

Ein Aufruf an alle Personaler

ICH MÖCHTE NICHT EINGESTELLT WERDEN, WEIL ICH WEIBLICH UND SCHWERBEHINDERT BIN! Ich möchte eingestellt werden, weil ich ICH BIN! Weil ich ins Team passe, ich Ihnen sympathisch bin und Sie das Gefühl haben, dass das mit uns passt.

Ist das zu viel verlangt? Schlimm genug, dass ich diesen kleinen grünen, nach Fälschung aussehenden, Behindertenausweis mit mir rumtrage, aber glaubt ihr echt, es wäre fair, wenn ihr Schwerbehinderte extra behandelt???

Kommt raus aus eurer diskriminierenden Trennung und ins 21. Jahrhundert!

Ich bin nicht anders! Ich habe meine Stärken und Schwächen, wie jeder andere Mensch auf diesem Planeten.

So wie jemand, der nicht gut in Sprachen ist und niemals Dolmetscher werden kann, auch nicht als behindert gilt. Er hat seine (oder ihre) Stärken in anderen Bereichen. Und genau so ist es auch bei mir!