GEFÜHLE WAHRNEHMEN

Lerne deine Gefühle wahrzunehmen

Der Prozess des Gefühle-Fühlens

Die eigenen Gefühle wahrzunehmen kann herausfordernd sein, vor allem, wenn man nie gelernt hat, wie das geht.

Menschen besitzen eine Vielzahl an Gefühlen. Selten präsentiert sich nur ein einzelnes Gefühl, meistens sind es eine komplexe Anzahl an sich widersprechenden Empfindungen, die durch unsere Körper und unsere Gehirne jagen. In einem Moment können wir tieftraurig um den Verlust einer Beziehung sein und im nächsten Augenblick spüren wir eine immense Erleichterung, dass es vorbei ist. Hinzu kommen oft Wut, Einsamkeit, Angst, Hoffnung, Freude und, und, und.

Es gibt nicht DAS EINE GEFÜHL!

Es ist wichtig zu erkennen, dass es nicht das eine Gefühl gibt. Ich empfinde die Trennung von einem herausfordernden Partner wahrscheinlich ganz anders, als Max Mustermann das tut.

Menschen wollen jedoch vergleichen, suchen im Außen nach Bestätigung für ihre Gefühle. Wenn du dich mit dir selbst und mit deinen Gefühlen und Emotionen auseinandersetzt, kannst du deine eigene Wahrheit im Bezug auf das Fühlen finden. Du kannst lernen, dir selbst und deinen Gefühlen zu vertrauen.

Es gibt keine guten oder schlechten Gefühle!

Trenne dich von der Einteilung der Gefühle in gut und schlecht. Gefühle SIND einfach.

Gefühle sind einfach so, wie sie sind!

Wenn du deinen Gefühlen keine Bewertung gibst, ist es einfacher, sie so anzunehmen, wie sie sich gerade präsentieren.

Gefühle Wahrnehmen

1. Bewusst werden

Der erste Schritt im Umgang mit den eigenen Gefühlen ist ein Bewusstsein dafür zu entwickeln, dass man fühlt. Hört sich simpel an, ist es aber nicht.

Die meisten von uns haben von klein auf gelernt die eigenen Gefühle zu unterdrücken, das ist tief in das Gehirn und in den Körper eingebrannt.

Mach dir bewusst, dass deine Gefühle und Emotionen deinen gesamten Organismus und dein Leben beeinflussen, positiv wie negativ. Gefühle nehmen Einfluss auf den physischen Körper, auf die Gedanken, auf große und kleine Entscheidungen im Alltag, auf Beziehungen, auf die eigene Wahrnehmung.

Folgende Schritte können hilfreich sein:

Im Körper ankommen!

Indem man seinen körperlichen Zustand beobachtet, ohne ihn zu bewerten, kommt man den eigenen Gefühlen einen Schritt näher. Denn alle unsere Emotionen und Gefühle sitzen in unseren Körpern und da liegt auch das „Sinnesorgan“, das uns Gefühle wahrnehmen lässt.

Durch äußere Ablenkungen sind die meisten Menschen jedoch nicht in ihren Körpern anwesend. Aber nur IM Körper können wir die eigenen Gefühle wahrnehmen.

Erkenne, dass du NICHT das Gefühl bist!

Menschen identifizieren sich mit ihren Gefühlen. Das bedeutet, wenn sie ein Gefühl fühlen, wird ihre gesamte Wahrnehmung, und manchmal ihr gesamtes Leben, von diesem Gefühl oder dieser Emotion bestimmt. So, wie es Menschen gibt, die glauben, wenn man einsam ist, ist man grundsätzlich ein einsamer Mensch.

Das ist nicht korrekt!

Dieser Mensch empfindet gerade in diesem Moment das Gefühl der Einsamkeit und dieses Gefühl zieht dann wieder weiter. Aber diese Person IST NICHT die Einsamkeit. Sie nimmt sie nur wahr.

Nicht kämpfen!

Sollte sich doch einmal ein Gefühl durch unsere Schutzmauer aus Ablenkungen hindurch stehlen, bekämpfe es nicht. Die erste Reaktion, die die meisten Menschen im Bezug auf Gefühle haben, ist, sie zu bekämpfen, ganz unbewusst passiert es. Werde dir dessen bewusst, wenn du dich wieder in einem Kampf gegen Ängste, Wut oder Einsamkeit befindest.

Vergleiche dich nicht!

Wir sind alle Individuum und im Bereich des Fühlens gibt es nicht die eine Wahrheit. Finde deine eigene Wahrheit. Tausche dich mit anderen aus, aber vergleiche deine Gefühle nicht mit denen von anderen. Das wäre wie Äpfel mit Birnen zu vergleichen.

Achtsam mit dir sein!

„Achtsamkeit“ ist ein großes Wort. Hier bedeutet es, dass du dich zu nichts zwingst, nichts kontrollierst. Gefühle zu fühlen ist wie Kreativität: Je mehr du versuchst den Prozess zu kontrollieren, desto weniger wirst du etwas davon haben.

Das Zauberwort ist hier „Erlauben“.

Bringe Licht in dein Bewusstsein

Du möchtest mehr Austausch oder mehr Wissen über Gefühle wahrnehmen? Schau bei meinem YouTube-Kanal vorbei:

Die eigenen Gefühle beobachten

Gefühle Wahrnehmen

2. Gefühle Beobachten

Werde zum Beobachter/zur Beobachterin deiner eigenen Gefühlen. Sei nicht die Emotion oder das Gefühl selbst, sondern sei der Teil in dir, der das Gefühl wertfrei betrachtet. Und du wirst sehen, dass das Gefühl weiterzieht.

Werde neugierig!

Wie ein Wissenschaftler kannst du dir mit Neugier deine Gefühle und Emotionen anschauen. Wenn also das nächste Mal ein Gefühl hochkommt, anstatt direkt davor wegzulaufen, nimm dir einen Moment Zeit es neugierig zu beobachten: Wo in deinem Körper fühlst du das Gefühl? Fühlt sich dein Körper eng oder weit an? Spürst du irgendwo im Körper Verkrampfungen und Spannungen? Wie verändern sich deine Gedanken, wenn das Gefühl da ist? Fängt ein Teufelskreis aus Gedanken an, der dich immer weiter in diesem Gefühl hält? Wie fühlt sich das an?

Bewerte nicht!

Wir teilen Gefühle gerne in „gut“ und „schlecht“ ein, korrekter wäre jedoch die Einteilung in angenehme und unangenehme Gefühle. Manche Gefühle erweitern einen, andere lassen einen verkrampfen. Beobachte das ohne irgendeine Bewertung. Sieh das Gefühl, als das, was es ist: Ein Gefühl, das gerade deinen Körper durchläuft und dann wieder geht.

Gefühle zu fühlen ist wie Kreativität: Je mehr du versuchst den Prozess zu kontrollieren, desto weniger wirst du etwas davon haben.

gefuehle-fuehlen.de

Im Nicht-Denken, dafür im Fühlen, liegen die Antworten

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Hoffnung ist das Wissen, dass sich die Dinge verändern werden.

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Gefühle Wahrnehmen

3. Benennen

Die menschliche Sprache ist sehr eingeschränkt im Bezug auf den Wortschatz, gerade im Bereich der Gefühle. Wie soll man etwas beschreiben, was so komplex ist? Ich fühle so viel und kann mich jedoch in keinster Weise adäquat meiner Umwelt mitteilen, weil unsere Sprache keine Worte dafür kennt.

Um zu erkennen, dass du gerade etwas fühlst, kann es hilfreich sein dem Gefühlten ein Wort zuzuordnen. So kannst du es das nächste Mal schneller erkennen und du weißt, wie es sich verhalten wird.

Wahrnehmen der Gefühle mit Hilfe dieser Liste

Liste mit Wörtern, um die eigenen Gefühle zu beschreiben:

Angst

  • besorgt
  • ängstlich
  • panisch
  • hysterisch

Wut

  • genervt
  • wütend
  • aggressiv
  • hasserfüllt

Freude

  • erfreut
  • fröhlich
  • glücklich
  • ekstatisch

Trauer

  • enttäuscht
  • bestürzt
  • traurig
  • verzweifelt

 

  • hoffnungsvoll
  • verliebt
  • neugierig
  • erwartungsvoll

 

  • frustriert
  • neidisch
  • angeekelt
  • beschämt

Das ist nur ein kleiner Auszug an Wörtern. Wenn du mehr Inspirationen brauchst, lade dir die pdf herunter, dort findest du über 400 Wörter an alphabetisch geordneten Adjektiven, mit denen du deine eigenen Gefühle beschreiben kannst.

Klicke einfach auf den Button „PDF herunterladen“.

Liste mit 400+ Wörtern, um die eigenen Gefühle zu benennen

Liste zum Beschreiben von Gefühlen

Blog

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Wie sich Hass entwickelt

Wie entwickelt sich das Gefühl von Hass? Ist es auf einmal da und möchte raus oder sind es vielleicht eher viele kleine Wutmomente, die irgendwann zum Ausbruch kommen? Letzte Nacht konnte ich das Gefühl des Hass deutlich in meinem Körper spüren und konnte beobachten, wie es sich in meinem Organismus ausbreitet. Dieser Hass ist diskriminierend, er will physisch ausgelebt werden und er ist extrem laut.

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Wir alle schreiben unsere eigene Helden-Geschichte. Eine Geschichte über Verrat und Liebe, über Enttäuschung und Hoffnung, über Verletzung und Heilung. Wir sind die Helden und Heldinnen unseres eigenen Universums und am Ende der Reise wird es MEHR von uns geben, als wir je geglaubt haben, dass es möglich ist. Wir müssen nur den Mut haben voran zu schreiten und die Stärke in uns sehen. Und das bedeutet manchmal, dem Außen nicht zu glauben.

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Ich dachte immer, mein Perfektionismus wäre angeboren. Das ist halt so, nicht wahr? Inzwischen weiß ich, dass er das nicht ist, er ist konditioniert, also erlernt. Und dieses Wissen verursacht jede Menge Wut in mir. Vor allem Wut auf mich selbst, weil ich diesem Gefühl glaube, das mir einflüstert, ich müsste Dinge perfekt machen. Ganz ohne Nachzudenken mache ich die Sachen perfekt, was mich enorm viel Energie kostet. Aber muss ich diesem Gefühl wirklich glauben?

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YouTube-Prostitution… Harte Worte, aber manchmal empfinde ich es genau so, wenn ich Videos bei YouTube hochlade: Als ob ich mich prostituieren würde für ein paar Likes und für mehr Follower. Die Plattform bietet die Möglichkeit einer schnellen Ablenkung vom Alltag. Aber ich möchte keine Ablenkung sein. Ich möchte etwas verändern. Ich möchte den Menschen helfen ihre eigenen Stärken wiederzufinden. Ist das vielleicht zu viel verlangt? Oder muss ich einfach lernen, wie ich den Umgang mit YouTube emotional besser verarbeite?