Der Schrank der unterdrückten Gefühle

Der Schrank der unterdrückten Gefühle

Der Schrank der unterdrückten Gefühle

In jedem von uns gibt es einen Schrank. Einen Schrank, in den wir alles Emotionale hineinstopfen. Alles, womit wir uns nicht auseinandersetzen wollen, was uns Angst macht. Es ist nicht nur eine Büchse, sondern ein riesiger, fest eingebauter Wandschrank in unserem Selbst, der all die Dinge beherbergt, die uns prägen und die unsere Persönlichkeit ausmachen. Bis nichts mehr in den Schrank hineingeht…

Kindliche Wut erleben

Stell es dir vor…

Stell dir einen riesigen Schrank vor, der vollgestopft ist mit allem möglichen Krimskrams: alten Spielen, Nähmaterialien, Büchern, Stoffen und, und, und. All diese Dinge stehen für dein Leben. Sie repräsentieren dich selbst, deine Erfahrungen, Konditionierungen, Überzeugungen, alles, was du bis jetzt erlebt und erfahren hast.

Und in diesen Schrank stopfst du immer mehr Dinge hinein, so dass es immer schwieriger wird die Türen zu schließen. Je mehr Erfahrungen du machst, desto voller wird der Schrank, bis er bis zum Rand mit all dem gefüllt ist, was du dir nicht anschauen magst: Als dein Mann sich von dir getrennt hat, als du in der Schule gemobbt wurdest, als deine Eltern dir immer wieder eingebläut haben, dass du ein braves Mädchen sein musst, und, und, und.

Viele dieser Sachen machen dir Angst und du bist froh um den Schrank und seine Türen, die du immer fest hinter dir abschließt. So musst du dich nicht jeden Tag mit diesen angstmachenden Sachen auseinandersetzen, sondern kannst „ein ganz normales Leben“ führen. Durch diesen Schrank ist es dir möglich dir einzureden, dass alles gut ist, dass es dir doch gut geht, dass es keine Probleme gibt.

Immer mehr Sachen kommen hinzu

Aber mit der Zeit purzeln immer wieder Sachen aus dem Schrank, die du aufheben und dir anschauen musst, um dann zu entscheiden, ob du das Ding, was rausgepurzelt ist, behältst oder lieber wegwirfst. Wenn du den Schrank öffnest, um was Neues hinein zu stopfen (z.B. als du so verletzt warst, als deine Freundin deinen Geburtstag vergessen hat), kommen immer wieder alte Verletzungen zu Tage, die du aber schleunigst wieder im Schrank verstaust.

Du machst nie eine große Aufräumaktion. Du redest dir ein, dass du grad keine Zeit hast, das machst du, wenn die Kinder aus dem Haus sind oder dein Mann gestorben ist, irgendwann in der Zukunft. Aber in Wirklichkeit sind das nur Ausreden. Du möchtest die Dinge in diesem Schrank belassen. Dort sollen sie für immer bleiben, so dass du tun kannst, als gäbe es sie nicht. All diese Dinge darin repräsentieren dich selbst und deinen Wert in der Welt.

Der Schrank der unterdrückten Gefühle ist wie das Monster unter deinem Bett: Niemand sonst kann es sehen, nur du kannst seine Anwesenheit fühlen.

Aber eines Tages passiert etwas und als du den Schrank öffnest, um etwas Neues hineinzustopfen, kommt dir all der Krimskrams entgegen, verteilt sich im ganzen Zimmer. Heraus kommen auch jede Menge Dreck, Staub, du glaubst zu ersticken. Der Berg an Dingen begräbt dich unter sich, macht dich bewegungsunfähig. Die Schwere und die Dunkelheit drücken dich nieder, lassen dich versteinern.

Dein erster Impuls ist es wegzurennen. Einfach alles so liegen zu lassen, all den Dreck und das Chaos. Bloß nicht hinschauen, nicht wahrnehmen, wovor du all die Jahrzehnte Angst hattest.

Du hast von Pillen gehört, die dir helfen über diesen Krimskrams hinwegzuschauen. Die helfen dir, dich nicht mehr darum zu kümmern, so dass du wieder dein „ganz normales Leben“ weiterführen kannst. Die Erinnerung an den Schrank soll durch diese Pillen komplett ausgelöscht werden und du musst dich nicht mit seinem Inhalt auseinandersetzen.

Aber der Schrank wird dadurch nicht weggehen. Vielleicht wirst du dir noch einen zweiten Schrank kaufen, den du mit neuen Erfahrungen vollstopfen kannst. Bis auch der voll ist. 

Die Pillen regeln das schon!

Kindliche Wut beim Spielen erleben

Aber eigentlich weißt du tief in dir drin, dass es Zeit ist aufzuräumen.

Die Aufräumaktion beginnt

Aufräumen bedeutet, jedes Ding einzeln in die Hand zu nehmen, es dir anzuschauen, es zu fühlen, noch einmal in diese ganz bestimmte Erinnerung einzutauchen und dann zu entscheiden, ob du es behältst oder es wegwirfst. Und alles, was du behältst wirst du schön ordentlich in den Schrank einsortieren.

Manche dieser Erinnerungen liegen so weit zurück, dass du keinerlei Bilder in deinem Kopf mehr davon hast. Aber das Gefühl, das du in dem damaligen Moment nicht fühlen wolltest, ist im Schrank verblieben und reißt dich jetzt in eine Vergangenheit zurück, die du hinter dir lassen wolltest. Aber diese Vergangenheit konnte niemals hinter dir bleiben, weil du sie in deinem Schrank der Gefühle eingeschlossen hattest. Diese Vergangenheit war immer bei dir, hat dich nie verlassen.

Aber jetzt ist der Moment, in dem du Licht und Luft daran lässt. Dies ist der Moment, in dem du bereit bist, dich dem unangenehmen Gefühl zu stellen und zu erkennen, dass du nicht dieses Gefühl bist. Du bist nicht der Krimskrams aus deinem Schrank. Diese Dinge haben dich geformt, haben dich zu der gemacht, die du jetzt bist, aber sie definieren dich nicht mehr länger.

Und so beginnen Jahre des Aufräumens. Jahre, in denen du in jede Erinnerung eintauchen musst, weil sie sich aufdrängen. Alles, was du lieber in dem Schrank begraben hättest, kommt ans Licht und möchte gesehen werden. Und deine Aufgabe ist es, den Erinnerungen erlauben da zu sein, sich nicht von ihnen mitreißen zu lassen, nicht deine gesamte Gegenwart von ihnen einnehmen zu lassen. Und dann zu entscheiden, ob du sie behalten oder liebevoll in einen Karton räumen möchtest.

Jetzt, da alles aus dem Schrank gefallen ist, kannst du endlich selbst die Wahl treffen, wie dein Leben weitergehen soll ohne all diese Dinge aus der Vergangenheit, die dein Leben beschatten.

Alles ist ein Teil von dir und hat seine Daseinsberechtigung.

Im Tageslicht deines Bewusstseins sind die Schatten nicht mehr ganz so dunkel, sind die Abgründe nicht mehr ganz so tief. Und du kannst eine bewusste Wahl aus freier Entscheidung heraus treffen wie sich dein weiterer Lebensweg gestalten soll. Und die Dinge hinter den Schranktüren können dir keine Angst mehr machen, weil du sie gesehen hast und du weißt, dass du immer die Wahl hast.

Was ist, wenn „Depression“ nur das Zeichen unseres Körpers ist, dass unser Schrank der unterdrückten Gefühle voll ist und aufgeräumt werden muss?

Kindliche Wut bedeutet für die Erwachsenen einen achtsamen Umgang mit den eigenen Gefühlen lernen
Kindliche Wut

Kindliche Wut

Kindliche Wut

Wie entsteht kindliche Wut? Wie sieht eine typische Konfliktsituation, bei der kindliche Wut entsteht, aus Sicht eines Kindes aus? Es ist Zeit für einen Perspektivwechsel, um zu erkennen, dass auch Kinder emotionale Bedürfnisse haben und Grenzen setzen dürfen. Kindliche Wut entsteht nicht ohne Grund, sondern resultiert aus dem Abhängigkeitsverhältnis, in dem sich das Kind befindet.

Kindliche Wut erleben

Inhaltsverzeichnis über kindliche Wut

Fiktives Szenario zur Entstehung kindliche Wut

Ein Junge, nennen wir ihn Hans, sitzt gedankenversunken auf seinem Spielteppich und baut mit Lego eine Weltraumstation. Er ist 4 Jahre alt. Seine Mutter kommt und erklärt ihm (wie sie das in pädagogischen Büchern gelesen hat), dass er jetzt noch 20 Minuten spielen kann und sie dann zur Oma fahren.

Hans baut also seine Weltraumstation und freut sich, als die Männchen ein und aus gehen können. Er vergisst alles um sich herum (ist das nicht ein Segen!).

Nach 20 Minuten kommt seine Mama und fordert ihn auf alles wegzuräumen und sich umzuziehen. Hans versteht überhaupt nicht, er hat doch noch gar nicht fertig gespielt! Die Station wurde gerade erst fertig und er freut sich doch so, dass seine Männchen jetzt Raumfahrer sein können.

Seine Mutter fordert ihn ein weiteres Mal auf, diesmal in schärferem Ton. Hans spürt etwas in ihm. Er will jetzt noch nicht aufräumen! Er will erst fertig spielen! Genau das sagt er auch seiner Mama. Da ist etwas in ihm, was raus will. Er will weiterspielen! Er stampft mit seinem kleinen Fuß fest auf den Boden auf, um dieses komische Gefühl los zu werden.

Je weniger Grenzen das Kind setzen darf, desto lauter wird die kindliche Wut.

Seine Mama wird jetzt laut. „Nein, ich habe dir gesagt, dass wir gleich zur Oma fahren, du brauchst dich gar nicht zu ärgern. Räum das jetzt weg!“

„Ich will aber nicht!“, brüllt Hans. Wie kann seine Mama das nur von ihm verlangen? Er hat doch noch gar nicht fertig gespielt. Tränen sammeln sich in seinen großen Augen, das ist so ungerecht! Nie darf er fertig spielen.

Genervt zerrt seine Mama ihn vom Spielzeug weg: „Zieh deine Jacke an, wir fahren jetzt zur Oma!“. Jetzt fängt Hans laut zu weinen an und wirft ein Spielzeug nach seiner Mama. Da ist diese Energie in ihm und die will raus. Die muss irgendwo hin. Wie kann seine Mama so gemein sein? Die Energie macht ihm Angst.

Kindliche Wut beim Spielen erleben

Als das Spielzeug, das er geworfen hat, vor die Füße seiner Mama rollt, flippt die richtig aus: „So nicht, mein Freund! Darüber reden wir, wenn dein Vater nach Hause kommt!“ Gewaltsam zerrt sie Hans in den Hausflur und zieht ihm seinen Anorak an. Dabei kratzt sie ihn aus Versehen mit ihren Fingernägeln, was ihm wehtut und ihn noch mehr zum Weinen bringt. Das Zerren tut ihm auch weh. Seine Mama hat ihn jetzt nicht mehr lieb.

Aber er wollte doch nur zu Ende spielen! Und dann war da dieses komische Gefühl und er weiß nicht, was er damit machen soll. Er hat Angst vor diesem Gefühl. Seine Mama wird immer ganz böse, wenn er diese Energie raus lässt. Er darf das nicht mehr zeigen. Heute Abend wird sein Papa auch ganz böse sein und ihn nicht mehr lieb haben.

Analyse „Kindliche Wut“

Das komische Gefühl, das Hans spürt, ist Wut. Genauer gesagt möchte er eine Grenze setzen. Als Kind ist er jedoch in den meisten Situationen hilflos den Erwachsenen ausgeliefert. Er muss das tun, was sie sagen oder sein physisches Überleben ist gefährdet. Und um physisch zu überleben, ist der Schutz des Rudels (also der Familie) notwendig. Er muss Teil der Familie bleiben, nur so kann er weiter existieren.

Wenn aber alle böse auf ihn sind, weil er das Gefühl „Wut“ zum Ausdruck gebracht hat, bringen seine evolutionären Gene eine Überlebensangst ins Spiel. Wenn er wütend ist, wird er nicht mehr geliebt und wird aus dem Rudel verstoßen, weswegen er als kleines Kind nicht überleben wird. Er hat jetzt die Wahl: Das merkwürdige Gefühl (die kindliche Wut) in ihm unterdrücken und dafür überleben oder dem komischen Gefühl nachgeben und dafür aus der Familie ausgestoßen werden.

Nichts von all dem ist ihm bewusst. Er reagiert nur auf das, was er empfindet und die älteren Teile in seinem Gehirn übernehmen für ihn die Entscheidung.

Das physische Überleben ist am wichtigsten, also wird das Gefühl Wut unterdrückt. Aber dadurch geht das Gefühl nicht weg. Es ist Teil des menschlichen Lebens und vermutlich wird er für den Rest seines Lebens total unbewusst dieses Gefühl in Schach halten müssen. Dieses Unterdrückungsprogramm läuft im Hintergrund ab, ganz ohne sein Wissen und sein Zutun, aber trotzdem wird es Lebensenergie verbrauchen.

Das Unterdrückungsprogramm wird für den Rest seines Lebens im Hintergrund ablaufen.

Das Unterdrücken seiner kindlichen Wut wird ihm aber nicht immer gelingen. Es wird Zeiten geben, in denen sich das Gefühl der Wut in einem zerstörerischen Vulkanausbruch Bahn bricht, bis der größte Druck abgebaut ist und er es wieder tief in seinem Unterbewusstsein verstaut. Bis zum nächsten Ausbruch.

Vielleicht wird ihn diese unterdrückte Wut ein Leben mit chronischer Gastritis oder mit Gallensteine einbringen. Vielleicht entwickelt sie sich aber auch zu einer Autoimmunerkrankung, wie Multiple Sklerose, oder Krebs. Die Energie der Wut verbleibt in seinem Körper und findet andere Wege sich bemerkbar zu machen.

Was wäre, wenn?

Was wäre, wenn die Mama die Bedürfnisse von Hans erkennen würde? Sie könnte anerkennen, dass er, subjektiv betrachtet, als Kind keine Rechte hat. Er kann nie selbst über sein Leben entscheiden. Es entscheiden immer Erwachsene darüber, was in seinem Leben passiert: Was er wann zu essen hat, wann er auf’s Klo gehen soll, wann er schlafen soll, wie lange er spielen darf, dass er spielen muss, in welchem Zimmer er spielen darf oder muss, wer seine Freunde sind usw. Natürlich wird man da wütend!

Anstatt also auf die kindliche Wut mit Wut zu reagieren, kann seine Mama das verletzliche, unschuldige Kind in ihm sehen, das einfach nicht weiß, was dieses Gefühl in ihm ist und anerkennen, dass auch Hans Rechte hat und seine emotionalen Grenzen verteidigen will.

Kinder haben ein Recht Grenzen zu setzen!

Um aber die Bedürfnisse und vor allem die Gefühle von Hans wahrzunehmen, muss die Mama sich mit sich selbst auseinandersetzen und von den eigenen Bedürfnissen zurücktreten. Muss sie alles bestimmen? Müssen sie jetzt zur Oma fahren? Oder ist es ok, Hans fertig spielen zu lassen?

Natürlich muss auch Hans lernen, wo die Grenzen von anderen liegen. Aber auch das ist ein Prozess, in den die ganze Familie integriert werden muss. Vielleicht kann man ihm zumindest Raum geben, seine Wut zum Ausdruck zu bringen? Ihm zeigen, dass es ok ist, wütend zu sein, aber dass man niemand anderes mit der Wut verletzen darf.

Seine Mama könnte ihm helfen, dieses Gefühl in ihm zu benennen und gemeinsam mit ihm zu lernen, wie sich dieses Gefühl in ihm anfühlt. So merkt er, wann er wütend wird und kann diese Wutenergie in andere Bahnen lenken.

Kindliche Wut bedeutet für die Erwachsenen einen achtsamen Umgang mit den eigenen Gefühlen lernen

Fazit „Kindliche Wut“

Kindliche Wut zu unterdrücken, führt zu psychisch und physisch stark belastenden Erwachsenen, die sich oft hinter einer dicken narzisstischen Mauer verstecken. 

Im Umgang mit den Gefühlen von Kindern müssen besonders die Caretaker reflektiert und achtsam sein, um so das Kind mit Fürsorge durch die kindliche Wut zu begleiten.

Medizinisches Gaslighting

Medizinisches Gaslighting

Medizinisches Gaslighting

Medizinisches Gaslighting in der Schulmedizin ist leider immer häufiger anzutreffen und immer mehr Patienten berichten davon, von Ärzten nicht ernst genommen zu werden. Was genau bedeutet der Ausdruck Gaslighting? Und wie fühlen sich Betroffene, die dieser speziellen Form der psychologischen Manipulation ausgesetzt sind?

Wie Ärzte unsere Wahrnehmung manipulieren

Was ist, wenn unsere Schulmedizin nicht so unfehlbar ist, wie sie sich gerne darstellt? Wenn die Ärzte in unserer Gesellschaft sich selbst in einem so engen Gefängnis halten, dass sie die Möglichkeit der Heilung extrem einschränken? Vielleicht gibt es mehr Wahrheiten da draußen, als unsere Schulweisheit sich träumen lässt? Wer traut sich gegen eine Branche zu sprechen, die sich seit Jahrhunderten als die Götter in Weiß sieht, die die Herrschaft über Leben und Tod in den Händen hält?

Inhaltsverzeichnis über medizinisches Gaslighting

Was ist Gaslighting?

Gaslighting“ – ein Begriff aus dem Englischen, direkt übersetzt bedeutet es „Gasbeleuchtung“.

Aber tatsächlich wird der Ausdruck „Gaslighting“ inzwischen für psychische Manipulation verwendet. Dabei werden „Opfer“ durch Lügen, Täuschung und leugnen so stark verunsichert, dass sie sich selbst in Frage stellen. Sie fangen an die Schuld immer bei sich zu suchen. Es lässt den Betroffenen oder die Betroffene so stark an der eigenen Realität zweifeln, dass diese Person tatsächlich nicht mehr einschätzen kann, was real ist und was nicht.

Symptom von Gaslighting: Verlust des eigenen Realitätsempfinden

Beispiel von Gaslighting

Ein Beispiel aus meinem Leben:

Meine stark narzisstisch geprägte Mutter nutzt diese Form der Manipulation bis heute, um Schuld von sich abzuweisen. In dem Moment, in dem ich sie beschuldige etwas getan zu haben, geht sie in die Manipulation und sagt folgende Dinge:

„Was du dir immer einredest!“

„Also, Johanna, hör dir doch mal zu, das ist total albern!“

„Immer gibst du anderen die Schuld!“

„Hast du nichts Besseres zu tun, als mich zu kontrollieren?“

„Irgendwann bekommst du alles zurück, das sag ich dir!“

Es beginnt meist mit harmlosen Sätzen, die in mir eine Unsicherheit hervorrufen sollen. Ich fange an mich zu fragen, ob das wirklich so war, wie ich mich erinnere. Vielleicht hat sie recht und ich rede mir das nur ein?

Gehe ich nicht darauf ein, wird der Ton schärfer bis hin zur Drohung.

Gerne werden dann andere Personen mit hinzugezogen, die die Sicht meiner Mutter bestätigen. Somit wird die Manipulation noch verstärkt, weil andere im Umfeld (aus Angst oder Unwissenheit) die Sicht der Verursacherin bestätigen und der oder die Betroffene zusätzlich ein Gefühl der Unsicherheit bekommt.

Je länger diese Form der psychischen Manipulation anhält, desto mehr Unsicherheit verursacht sie beim Betroffenen und desto schädlicher wirkt sich das auf das eigene Realitätsempfinden aus.

Es handelt sich also beim Gaslighting um eine gezielte Wahrnehmungstäuschung. Dabei redet der Verursacher dem Betroffenen glaubhaft ein, dass er (der Verursacher) der Einzige mit der richtigen Wahrheit ist, während der Betroffene ganz offensichtlich keine Ahnung hat. Das kann tatsächlich auch so vom Verursacher formuliert werden: „Du bist doch verrückt!“, „Voll Psycho!“, usw.

Dies funktioniert besonders dann, wenn der Verursacher ein gewisses Vertrauen genießt, eine bestimmte Position inne hat. Meist stellt der Verursacher eine Autoritätsperson dar.

Wenn mein Praktikant mir dieselben Sätze sagen würde, wie meine Mutter sie benutzt, wäre er nicht mehr lange mein Praktikant.

Es muss also ein soziales Gefälle zwischen Verursacher und Betroffenem da sein, damit Gaslighting funktioniert. Meist sind es auch abhängige Beziehungen, d.h. der oder die Betroffene ist in irgendeiner Form abhängig vom Verursacher. Sei es nun in einer Mutter-Kind-Beziehung (das Kind ist abhängig von der Mutter) oder in einem Arzt-Patienten-Verhältnis (der Patient ist abhängig von der Aussage des Arztes).

Werde zu deiner eigenen Authorität

Was ist medizinisches Gaslighting?

Beim medizinischen Gaslighting wird die Realität des Patienten durch den Arzt manipuliert. Konkret bedeutet das, dass Ärzte und medizinisches Personal Symptome und Beschwerden der Patienten nicht ernst nehmen, sie als „psychosomatisch“ abtun und immer wieder (meist durch die Blume) suggerieren, dass der Patient sich das nur einbildet.

Die wenigsten Ärzte werden das dem Patienten direkt ins Gesicht sagen. Oft ist es ein Gefühl beim Patienten, dass die Ärzte ihn oder sie nicht ernst nehmen. Niemand scheint einem zuzuhören. Vielleicht werden auch viele Tests gemacht mit negativen Ergebnissen und der Arzt oder die Ärztin verwenden diese Form der Veranschaulichung, um ihr Gaslighting zu untermauern: „Hier, wir konnten nichts finden.“.

Das Gefühl der Hilflosigkeit, der Überforderung, der Wut, der Abhängigkeit, der Unsicherheit, das daraufhin beim Patienten einsetzt, ist auf diese Art der psychologischen Manipulation zurückzuführen.

Jemandem, dem man vertraut, dem man gerade sein Leben anvertraut, nutzt seine Autorität, um die eigene Wahrheit zu untermauern: „Wenn wir in den Untersuchungen nichts finden, haben Sie auch nichts. Und ich weiß es, weil ich studiert habe und so viel Erfahrung auf dem Gebiet X habe. Sie sind nur Patient.

Wo kommen wir denn da hin: Der Patient sagt dem Doktor, dass es ihm gut geht.

Es geht dir gut, wenn ich dir sage, dass es dir gut geht!

Urgl

Die unendliche Geschichte

Gefühl im Kreislauf „Medizinisches Gaslighting“

Der oder die Betroffene bleibt mit einem Schuldgefühl zurück, ein Gefühl von „Ich habe es nicht richtig gemacht. ICH BIN nicht richtig.“.

Meist beginnt ein Kreislauf an Ärzte- und Therapeutenhopping, begleitet durch immer mehr Enttäuschung und dem Anzweifeln der eigenen Wahrnehmung.

Gefühle spielen beim medizinischen Gaslighting eine wichtige Rolle. Weil eben die meisten Ärzte NICHT direkt sagen: „Das bilden Sie sich nur ein!“, sondern darum herumreden. In einem medizinischen Fachjargon bekommt der Patient erklärt, dass das mit seinen Beschwerden nicht stimmen kann.  Der Patient bleibt mit der Sorge zurück, dass mit seiner Wahrnehmung etwas nicht stimmt, dass er sich selbst nicht trauen kann.

Und dabei bleibt der Patient in einer Art Beweispflicht. Der oder die Betroffene kann nicht schwarz auf weiß beweisen, dass der Arzt sie ungerecht oder oberflächlich behandelt, aber das Gefühl nicht ernst genommen zu werden, bleibt.

Psychiater K.: „Frau R., die Medizin WEIß. Das beruht auf jahrelanger Forschung und Experimenten. Es geht nicht um Ihren Glauben.“

Johanna R.: „Und ich WEIß, was ich fühle, Dr. K.“

Und wie beim Gaslighting meiner Mutter, so geht auch medizinisches Gaslighting gern in Drohungen über, wenn der Arzt merkt, dass sein Wissen angezweifelt wird:

„Ich hatte schon Patienten, die haben so lange mit der Untersuchung gewartet, dass sie dann gestorben sind.“

„Wenn Sie die Medikamente nicht nehmen, wird es aber schlimmer, dann kann Ihnen keiner mehr helfen.“

Sein Leben wieder zurück gewinnen

Diese Drohungen sind unterschwellig und setzen bei der Überlebensangst des Betroffenen an. Auch hierbei geht es um Schuldzuweisungen: Du als Patient bist selbst dran Schuld, wenn es dir nicht besser geht.

Die meisten müssen das glauben, was ihnen die Autoritätsperson „Arzt“ über ihren eigenen Körper sagt. Und meist erkennen wir medizinisches Gaslighting erst dann, wenn die Beschwerden nicht besser werden. Wenn wir von Arzt zu Arzt, von Therapeut zu Therapeut laufen, aber keiner bereit ist, sich wirklich mit UNS als Person auseinanderzusetzen. Jeder Arzt und jeder Therapeut wird immer nur seine eigene Wahrheit auf den Patienten projizieren:

Was nicht passt, wird passend gemacht.

Der Ausweg aus dem Kreislauf „Medizinisches Gaslighting“

Für einen Ausweg muss man gar nicht weit gehen. Er ist IN einem. Der Weg führt nicht von einem weg, sondern in einen selbst hinein.

Die Möglichkeit des medizinischen Gaslightings ist nur dann gegeben, wenn wir selbst nur wenig über uns wissen und unsere Autorität an andere abgeben. Dabei leben wir inzwischen in einem Informationszeitalter. Die meisten Menschen in unserer Gesellschaft haben die Möglichkeit, sich Wissen anzueignen ohne dafür erst in die nächste Bibliothek zu müssen oder Unmengen an Geld auszugeben.

Ärzte, Therapeuten und medizinisches Personal können uns nur so lange gaslighten, wie wir nicht über uns, unseren Körper und unsere Psyche Bescheid wissen. Sobald wir zu Experten unserer Selbst werden, ist medizinisches Gaslighting nicht mehr möglich.

Man muss sein eigener Experte/seine eigene Expertin werden

Anstatt also zu noch hundert weiteren Ärzten zu laufen, in der Hoffnung, dass endlich einer die Zusammenhänge zwischen deinen Magenbeschwerden, den Kopfschmerzen, deiner narzisstischen Beziehung, deiner emotionalen Vernachlässigung in der Kindheit und deinem Wunsch schlanker zu sein, erkennt, schau in dich selbst hinein und finde dort die Antwort.

Geb deine Autorität nicht mehr an andere ab, die dir erzählen, dass sie besser über deinen Körper Bescheid wissen, als du selbst. Das ist nämlich nicht möglich!

Du weißt am Besten über dich Bescheid, weil du den ganzen Tag in deinem Körper mit dir selbst lebst!

Kein Arzt, kein Therapeut, kein medizinisches Personal wird mehr in der Lage zu medizinischem Gaslighting sein, wenn du deine eigene Wahrheit über dich selbst kennst!

Und wenn sie trotzdem medizinisches Gaslighting anwenden, kannst du es sofort erkennen und dich dafür entscheiden, jemand anderen um Hilfe zu fragen. Jemand, der dich ernst nimmt, der spüren kann, was du fühlst und wie du dich fühlst.

Medizinisches Gaslighting funktioniert nur, wenn du nicht über dich selbst Bescheid weißt!